Der Verein spirit plus e. V. hat kürzlich eine Anfrage zur Mitzeichnung eines erst einmal vernünftig klingenden Aufrufs erhalten, den wir dankend abgelehnt haben.
Warum – das wollen wir hier teilen, denn es geht dabei ganz zentral um Spiritualität und unsere Haltung in der Welt.
Wir wurden von unserer Interessentin, Marie-Luise Stiefel, der Mit-Gründerin und Vertreterin der Gemeinschaft Schloss Tempelhof, angefragt, die zusammen mit Christian Felber und anderen die Initiative „Coronaaussöhnung“ ins Leben gerufen hat.
Nachfolgend die Anfrage für ein neues Miteinander und Gesundheitsverständnis
Der bisherige Umgang mit der Covid-19-Pandemie hat die Gesellschaft bis hinein in Familien, Freund*innenschaften und Lebensgemeinschaften verunsichert und gespalten. Darunter leiden der soziale Zusammenhalt, das Vertrauen in Behörden, Politik und Wissenschaft, Rechtsstaat und Demokratie. Die Polarisierung der Gesellschaft verursacht aber auch psychische Folgen, die alle Altersgruppen betreffen.
Zahlreiche Initiativen, Gruppen und Kollektive haben sich deshalb Gedanken zu einer neuen Sichtweise auf die Corona-Krise, ein anderes Gesundheitsverständnis und vor allem über einen alternativen Umgang mit Covid-19 gemacht.
Diese Überlegungen haben zu einer gemeinsamen Empfehlung „12 Schritte aus der Krise“geführt.
Ziel ist es, den Dialog über sinnvolle freiwillige Maßnahmen anzuregen und alle gesellschaftlichen Gruppen achtsam und wertschätzend auf dem Weg aus der Krise mitzunehmen.
Dazu bitten wir insbesondere Politiker*innen aller Parteien, Medien sowie Meinungsbildner*innen, sich diese Empfehlungen zu Herzen zu nehmen und für ihre Diskussion und Umsetzung einzutreten.
Gemeinsam wollen wir die Ursachen und Folgen der gegenwärtige Spaltung der Gesellschaft besser verstehen und Wege finden, sie zu überwinden. Es braucht einen aktiven Versöhnungsprozess, um nachhaltig sowohl die psychosoziale Gesundheit, aber auch den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu sichern.
Dies wird allerdings nicht gelingen ohne die rasche Aufhebung aller verpflichtenden staatlichen Corona-Maßnahmen, wie es zuletzt auch von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) vorgeschlagen wurde. coronaaussoehnung.org
Unsere Antwort:
Der Vorstand des Vereins spirit plus e.V. hat sich in seiner Vorstandssitzung mit der Bitte um Mitzeichnung befasst, wir sind dankbar für die Anfrage – und würdigen die Bestrebungen dieser Initiative.
Gleichwohl möchten wir nicht mitzeichnen, da der Fokus, um den es uns als Verein geht, sich in dem Vorgehen und der Petition nicht widerspiegelt:
Wir haben von unserem Vereinszweck her Spiritualität im Fokus.
Es geht uns um die Bewusstheit und Erkenntnis einer spirituellen, transzendenten göttlichen Existenz. Dort warten die Antworten und eine Wahrheit, die wir hier in unserem Miteinander in der Welt und unserem Streben vergeblich suchen. VON DORT können wir neu und anders auf die Welt schauen. Aber IN der Welt finden wir die Lösung nicht.
Ein gesellschaftlicher Diskurs, der angestoßen wird, wäre wieder ein „mehr desselben“ – wir suchen Antworten in uns und aus uns selber heraus, und in unserem Miteinander – und sei das auch kontrovers.
Durch ein Mitzeichnen implizieren wir, dass wir die Methode des Diskurses ok finden.
Und uns geht es genau um diese grundsätzliche zentrale, wenn auch für viele ernüchternde Erkenntnis:
Es geht nicht um Lösungsfindung oder einen Diskurs.
Es geht um ein Öffnen für eine spirituell-göttliche Wahrheit und ein Geführt-Werden von dort aus.